Der Spreizfuß ist eine Fehlstellung des Vorfußes. Dabei kommt es zu einer fächerförmigen Aufspreizung der Mittelfußknochen aus der Sicht von oben oder unten. Die Mittelfußköpfchen sinken ab und können den Boden berühren, der Vorfuß wird breiter und funktionell kann es zu einer Absenkung des Fußquergewölbes kommen. Der Spreizfuß verursacht oft keine Beschwerden. Er begünstigt allerdings die Entwicklung weiterer Fehlstellungen wie z. B. Hammerzehen, Hallux valgus oder Schneiderballen.
Der Hallux valgus ist eine Fehlstellung, die den ersten Mittelfußknochen und die Großzehe (Hallux) und damit den ersten Strahl des Fußes betrifft. Dabei zeigt die Großzehe nicht nach vorn, sondern weicht in Valgusstellung nach außen, also in Richtung der anderen Zehen, ab. Gleichzeitig ist der mit der Großzehe gelenkig verbundene Mittelfußknochen (Os metatarsale I) häufig nach innen (zur Mittellinie des Körpers) verschoben und steht damit in Varus-Stellung. Dadurch tritt das Köpfchen des Mittelfußknochen stark hervor, was auch als Ballen und der Hallux valgus deshalb als Ballenzeh bezeichnet wird.
Bei Krallenzehen handelt es sich um eine Fehlstellung der Kleinzehen. Dabei ist das Grundgelenk der Zehe überstreckt, Mittel- und Endgelenk dagegen gebeugt. Mit dieser doppelten Krümmung erinnert die Zehe an eine Kralle. Der medizinische Name für einen Krallenzeh ist Digitus flexus (lat. digitus "Finger, Zehe", flexus "gebogen"), im Englischen wird der Begriff claw toe verwendet.
Der Schneiderballen ist eine Fehlstellung, die sowohl den kleinen Zeh als auch den damit verbunden fünften Mittelfußknochen betrifft. Der 5. Mittelfußknochen ist – meist im Rahmen eines Spreizfußes – zu weit abgespreizt. Dadurch wölbt sich sein knöchernes Köpfchen an der Fußaußenseite nach außen vor. Die zugehörige Kleinzehe ist in einer Varusstellung nach innen gerichtet, also zu den anderen Zehen hin. Medizinisch heißt der Schneiderballen deshalb Digitus quintus varus (latein. digitus "Zeh", quintus "der Fünfte" und varus "nach innen gerichtet"). Weil der kleine Zeh betroffen ist, nennt man die Fehlstellung auch Kleinzehenballen – analog zum Großzehenballen, dem Hallux valgus.
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