Orthopädische Gelenk-Klinik

Osteochondrale Läsion im Sprunggelenk

Eine sogenannte OCL ("Osteochondrale Läsion") ist eine Verletzung im Bereich des Gelenkknorpels und Knochens am Sprungbein. Dieser Teil des Sprungbeins, der häufig betroffen ist, wird als Talusrolle bezeichnet. Dieser Teil des Sprungbeins bildet mit dem unteren Schien- und Wadenbein das sogenannte obere Sprunggelenk. Hiervon unterscheiden wir die Osteochondrosis dissecans (OD), die insbesondere beim jungen Menschen eintritt.

Definition der Ostechondralen Läsion

Osteochondrale Läsionen (OCL) sind Knorpel- Knochenveränderung am Sprungbein. Diese können, wenn auch selten, auch am Schienbein entstehen.

Die Osteochondrosis dissecans (OD) hat ihren Namen von der möglichen Auslösung eines Knochenstückes, welches im jungen Alter abgestorben ist. Dieses Dissecat kann sich herauslösen. Die beiden Erkrankungen werden oft synonym benutzt, dies ist inhaltlich aber falsch.

Terminologie und Begriffe

  • Osteos: Knochen
  • Chondros: Knorpel
  • Osteochondrale Läsionen: Knochen-Knorpel-Schäden
  • Osteochondrosis dissecans
  • Talus
  • Knorpelknochenschädigung am Sprungbein

Symptome

Die Anamnese mit den in Bewegung eintretenden Schmerzen, auch durch plötzlichen Richtungswechsel, können diese verstärkt werden. Aber auch Gelenkschwellung und Ergussbildung können eingetreten sein.

Bewegungseinschränkungen treten erst als Spätsymptome von Osteochondrosis Dissecans oder Osteochondraler Läsion auf.

Verlauf der Osteochrondrosis dissecans

Nach einer Verletzung treten hier immer wieder kehrende Schmerzen im Sprunggelenk, meist über dem äußeren Sprunggelenk, zum Teil aber auch über dem Innenknöchelbereich auf.

Diese können teilweise mit Stechen, mit Blockierungsgefühl oder nach Belastung eintretendem Brennen oder Druck im Gelenk gespürt werden.

Im zunehmenden Krankheitsstadium können hier auch Anlaufschmerzen, Ruheschmerzen sowie teilweises komplettes Versagen mit Belastungsunfähigkeit des Beines eintreten.

Jede Form von Blockierung und Bewegungseinschränkung im Sprunggelenk, aber auch der nach der Belastung eintretende Schmerz sind abzuklärende Symptome.

Untersuchung und Diagnose der Osteochondrosis Dissecans

Eine körperliche Untersuchung mit genauer Diagnostik, und hierzu gehört insbesondere auch die Prüfung der Stabilität des Sprunggelenkes, die ein wesentlicher subjektiver entscheidender Faktor des erfahrenen Arztes ist.

Eine Instabilität kann im Röntgen nur teilweise erkannt werden. Röntgenuntersuchung helfen den Knorpelknochendefekt besser beurteilen zu können und eine bereits vorhandene Arthrose zu erkennen. Die MRT-Diagnostik (kernspintomographische Untersuchung) ist zur Darstellung der Früherkrankung, aber auch zur Größenbestimmung und Lokalisation und Aktivität der Läsion wichtig.

Eine Spec-CT Untersuchung kann hierbei hilfreich sein. Hierbei wird eine Szintigraphie mit einem Computertomogramm kombiniert, um hier eine direkte Darstellung und Stadieneinteilung durchführen zu können.

Fehlstellungen des Fußes und des Beines, ebenso wie ein verändertes Gangbild können hier im Rahmen einer podometrischen Untersuchung oder auch zusätzlich Muskeluntersuchung mit neurologischem Status erhoben und gesichert werden.

Physiotherapie: Therapieziel

Im Frühstadium dieser Erkrankung, die häufig kombiniert mit mehrbeweglichen Gelenken nach Unfall oder durch Bandschäden vorhanden sind, ist im Rahmen der Sprunggelenkschule ein Training der das Sprunggelenk umgebenden Muskulatur in direkten Übungen, aber auch im Rahmen von sogenannten propriozeptivem Training, einem Training der Selbstwahrnehmung und damit Steuerung der Gelenkprozesse.

Eine spezielle Ausrichtung auf gezielte Bewegungsübungen auch als Selbsttherapie ist hier ein wesentlicher Teil des Erfolges einer konservativen Therapie.

Übungsprogramm der Sprunggelenkschule können hier weiterhelfen.

Verhaltensanpassung und Selbsthilfe

Vermeidung von gelenkbelastenden und Kontakt-Sportarten ist sinnvoll. Sportarten mit plötzlichen Richtungswechseln sollten vermieden werden. Landungen und Schläge auf das Sprunggelenk sollten ebenfalls vermieden werden. Die Wahl der Aktivitäten uns Sportarten ist entsprechend einzurichten.

Operationsindikation bei Osteochondrosis dissecans

In fortgeschrittenen Stadien ist eine operative Therapie häufig die einzige Therapieoption.

Operation bei Osteochondrosis Dissecans

Die operative Therapie der Osteochondrosis dissecans hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt.

Wiederbefestigung von Knochen-Knorpelstücken:

Früher wurden vor allem die Wiederbefestigung großer Knorpelknochenstücke durchgeführt. Zur Knorpeltherapie wurden Mikrofrakturierungen oder Bohrungen durchgeführt.

Knorpeltherapie:

In neuerer Zeit werden zusätzlich auch noch Zelltransplantationen in diesem Bereich empfohlen.

Teilweise wird heute auch wegen der Zeitersparnis eine einzeitige Knochentransplantation mit Bedeckung mittels einer sog. azellularen Matrixmembran durchgeführt. Bei den Knorpelzelltransplantationen wird nach Zellentnahme nach 6-8 Wochen das Zellregenerat wieder eingebracht. Nach einer langen Entlastungsphase ist dann eine Regeneration in diesem Bereich zum Teil möglich.Beide Verfahren benögigen eine lange Nachbehandlungsdauer. Die Membranmethode erspart das warten auf die gezüchteten Zellen.

Knochenverpflanzungen:

In Abhängigkeit vom Knochendefekt sind zusätzlich Knochenverpflanzungen möglich und notwendig. Sehr selten indiziert sind nach heutiger Einschätzung Knorpelknochenzelltransplantate, sogenannte OATS-Plastiken, die wegen der Entnahmeerkrankungen im Kniegelenk. Von dort werden Knorpelknochenstifte Ziel ist eine Heilung der Knochenschädigung unter dem Knorpel.

Die Knorpelschicht soll zumindest narbig regenerieren, damit der Knochen unter dem Knorpel nicht wieder Zysten bildet. Diese Zysten sind häufig die Folge eine längjährigen Knorpelschadens im Sprunggelenk. Diese liegen typischerweise am Sprungbeinrand Talusdom. Dies inneren Schäden sind oft durch eine Begleitende Fehlstellung Knickplattfuß oder auch eine alte Bandschädigung bedingt. Unabdingbar ist es Fehlstellungen oder Mehrbeweglichkeiten durch Bandschäden gleichzeitig mitzubehandeln, um Rezidive zu vermeiden.

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Dr. Thomas Schneider, Facharzt für Orthopädie an der Orthopädischen Gelenk-Klinik Dr. med. Thomas Schneider
Facharzt für Orthopädie

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