Achillessehnenschmerzen und Achillodynie
Definition der Achillodynie
Die Achillodynie oder der Achillessehnenschmerz ist ein Obergriff zu vielen verschiedenen Diagnosen. Das gemeinsame Merkmal dieser Erkrankungen ist der Schmerz an der Achillessehne, d. h. im Bereich über der Ferse. Betroffen sind insbesondere männliche Sportler. Bei uns in der Gelenk-Klinik ist die Zahl der Läufer nach den Ballsportlern und den Schlägersportarten am größten.
Wie macht sich eine Achillodynie bemerkbar?
Typische Beschwerden bei einer Achillodynie sind Schmerzen im Bereich der Achillessehne, meist etwas oberhalb der Ferse. Zunächst treten diese vor allem unter Belastung auf, später kommt es auch in Ruhe oder nachts dazu. Im fortgeschrittenen Verlauf kann es zu einer Einschränkung der Funktion kommen. Dazu gehören Schwierigkeiten beim Zehenspitzenstand oder beim Treppensteigen.
Oft kann man eine Achillodynie von außen gut erkennen: Oberhalb der Ferse sieht man z. B., dass die Achillessehne verdickt oder geschwollen ist. Manchmal ist dieser Bereich auch gerötet.
Wie entsteht eine Achillodynie?
Achillessehnenbeschwerden sind eine typische Erkrankung von Sportlern und müssen als Überlastungsbeschwerden verstanden werden. Vor allem Athleten mit sehr hohem Trainingspensum sind davon betroffen. Die zwischen den Trainingsperioden notwendigen Regenerationszeiten sind bei ihnen oft zu kurz und reichen nicht dafür aus, dass sich das Sehnengewebe regeneriert und an die Belastung anpasst. Auf diese Weise kann die Achillessehne unumkehrbar geschädigt werden.
Es gibt allerdings noch eine Reihe anderer Ursachen für eine Überlastung der Sehne und eine daraus entstehende Achillodynie. Dazu gehören andauernd stehende Tätigkeiten, Übergewicht, Fußfehlstellungen oder ungeeignetes Schuhwerk. Weitere Gründe für degenerative oder entzündliche Prozesse, die ebenfalls eine Achillodynie auslösen, sind rheumatische Erkrankungen und das normale Altern.
Wie diagnostiziert der Arzt eine Achillodynie?
Durch Schilderung der Beschwerden und eine gründliche klinische Untersuchung mit Inspektion und Palpation (Betrachten und Abtasten) der Sehne erkennt der Arzt, ob es sich um ein Problem an der Achillessehne handelt. Mithilfe bildgebender Verfahren wird dann die Ursache gesucht. Die Sonographie zeigt Entzündungen und Risse. Knöcherne Verletzungen an der Sehnenansatzstelle, Verkalkungen oder Fußfehlstellungen erkennt man im Röntgen. Hilfreich sind zudem die MRT und die digitale Volumentomographie. Häufig wird meist eine Kombination verschiedener diagnostischer Verfahren eingesetzt, um die Ursache zu finden und die Behandlung zu planen.
Wie behandelt man eine Achillodynie?
Die Behandlung der Achillodynie richtet sich nach der Ursache der Beschwerden. Oft reicht eine konservative Therapie mit Schonung, Kühlung und Einnahme entzündungs- und schmerzhemmender Medikamente aus. Bei Fußfehlstellungen sind Einlagen und Spezialschuhe hilfreich. Eine Stoßwellentherapie kann die Heilung zusätzlich unterstützen. Auch spezielle Übungen werden bei einer Achillodynie empfohlen. Vorher muss die Ursache der Beschwerden jedoch vom Fußspezialisten diagnostisch abgeklärt werden. In manchen Fällen – z. B. bei einem Teilriss – sind Fußübungen zunächst nicht angezeigt.
In manchen Fällen reicht die konservative Therapie nicht aus, um die Beschwerden zu lindern. Dann werden operative Verfahren eingesetzt. Je nach struktureller Schädigung kommen verschiedene Methoden in Betracht. Sie reichen von der minimalinvasiven Abtragung geschädigter Sehnenanteile mittels Ultraschall bis zum operativen Sehnentransfer.