Orthopädische Gelenk-Klinik

Valgusarthrose (X-Arthrose) im Sprunggelenk

Die laterale Sprunggelenksarthrose oder Valgus-Arthrose des Sprunggelenks entsteht aus einer Fehlstellung der Ferse nach außen mit einer Schädigung des äußeren Gelenkspaltes. Diese Fehlstellung wird daher auch X-Beinarthrose oder Valgusarthrose des oberen Sprunggelenkes bezeichnet. Der Knorpelschaden und der Gelenkschaden sind anders als bei der konzentrischen Arthrose am äußeren Gelenkspalt lokalisiert.

Definition der Valgusarthrose im OSG

Fehlstellung der Ferse nach außen mit einer Schädigung des äußeren Gelenkspaltes. Diese Fehlstellung wird daher auch X Beinarthrose oder Valgusarthrose des oberen Sprunggelenkes bezeichnet. Der Knorpelschaden und der Gelenkschaden sind anders als bei der konzentrischen Arthrose am äußeren Gelenkspalt lokalisiert.

Terminologie: Verwandte Begriffe zu der Valgusarthrose im Sprunggelenk

  • Valgusarthrose im Sprunggelenk
  • X-Stellung im Sprunggelenk

Äußere Form (Morphologie) des Sprunggelenks bei der Valgusarthrose

Der Fuß, insbesondere die Ferse, verlagert ihren Auftritt nach außen. Der innere Knöchel steht beim Stehen vermehrt vor. Das Gelenk ist oft außen geschwollen und verändert. Eine Rötung ist manchmal vorhanden, eine Schwellung auf der Außenseite ist fast immer vorhanden.

Ursache (Ätiopathologie) der Valgusarthrose im OSG

Die Ursachen für die Valgusarthrose des oberen Sprunggelenkes sind vielfältig. Häufig sind X-Fehlstellung im Sprunggelenk vorhanden, etwa wenn nach einem Unfall (Fraktur im oberen Sprunggelenk) das Wadenbein nicht in die ursprüngliche Position gebracht wurde. Hier kann eine Verkürzung und Verdrehung des Wadenbeines vorhanden sein, auch eine Schädigung der sog. Syndesmose (Verbindungsband zwischen Schien- und Wadenbein über der Sprunggelenklinie).

Ist diese Struktur, die die Sprunggelenkgabel hält, defekt, kann es ebenfalls zur Valgusarthrose im OSG kommen.

Auch Schäden an den inneren Bändern und eine Fehlstellung, der sog. Knick-Plattfuß können die Valgusarthrose begünstigen. Egal ob angeboren oder erworben: der Knick-Senkfuß kann die Valgus-Arthrose (X-Arthrose) des Sprunggelenkes verursachen.

Verlauf der Valgusarthrose im Sprunggelenk

  • Kann von Verletzungen (Trauma) herrühren.
  • Wird durch Knick-Plattfuß begünstigt.
  • Oft unbemerkte Entwicklung der Valgusarthrose im OSG über Jahre.
  • Durch Anpassung von Sehnen und Bändern kann die X-Fehlstellung im OSG als Ursache der Valgusarthrose oft für lange Zeit noch kompensiert werden.
  • Die X-Fehlstellung verstärkt sich durch Abnutzung der Knorpel auf der Aussenseite des Sprunggelenks.

Symptome der Valgusarthrose im OSG

Arthrose im Sprunggelenk führt zu tiefliegende Schmerzen. Diese Schmerzen sind zunächst als morgendliche Anlaufschmerzen fühlbar. Später treten Sie auch als Ruheschmerzen auf. Im Entzündeten Zustand kann sich das Sprunggelenk bei Valgusarthrose überwärmen und anschwellen. Das Sprunggelenk verliert auf die Dauer seine äußere Form. Die Schwellung tritt vor allem außen auf, während der Innenknöchel stark hervortritt.

Physiotherapie: Therapieziel bei Valgusarthrose im OSG

  • Aufbau der unterstützenden Muskeln.
  • Stabiliserende Muskeln der Bänder außen.
  • Stützung der Standfläche auf der Außenseite und verbreitern der Aufstandfläche.
  • Mobilisation des Gelenkes.
  • Dehnung der verkürzten inneren Muskulatur am Sprunggelenk.

Einlagen, Physiotherapie und Selbsthilfe

Schuhanpassung.

Passive Einlagen bei nicht ausgleichbarer Störung, aber nie ohne aktive Behandlung.

Vermeidung von möglichen Ursachen s.o Belastungsanpassung, um weitere Schädigung des einseitig belasteten Gelenkes zu verhindern.

Brems-Stopp Sportarten wie Fußball, Tennis, Squash, usw. vermeiden. Orthesenversorgung, wenn das Sprunggelenk aktiv nicht ausreichend stabilisierbar ist Eigentraining nach Sprunggelenkschule. Training des M. tibilalis posterior hinterer Scheinbeinmuskeln. Vermeidung von Kontrakturen.

Physikalische Therapie

  • Bei Entzündlicher Reizung Kältereize verwenden gegen die Reizung.
  • Durchblutungsfördernde Maßnahmen mit Wärme und Elektrotherapie wenn keine ausgeprägte Entzündung vorhanden ist.
  • ZRT-Matrixtherapie als Unterstützung.

Medikamente

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) zur Entzündungshemmung, Abschwellung, vor allem bei schmerzhafter aktivierter Arthrose des Sprunggelenks

Indikation zur Operation bei der Valgusarthrose (X-Arthrose) im Sprunggelenk

Die OP-Indikation sollte bei Arthrosezeichen im Sprunggelenk frühzeitig gestellt werden. Damit bleibt die sehr gute Chance auf gelenkerhaltende Therapie erhalten.Damit können bei erfolgreicher Operation oft mit nur geringen Einschränkungen Die Belastbarkeit und Mobilität des Sprunggelenks wiederhergestellt werden.

OP-Verfahren bei Valgusarthrose im OSG

Weichteileingriffe wie Sehnenverlängerungen oder Sehnenversetzung je nach Schwere der Fehlstellung. Knocheneingriffe mit Korrektur der Fehlstellung Keilentnahme oder Abtragung von Überständen.

Wichtig ist immer die Beurteilung des gesamten Fußes. Denn zusätzliche Fehlstellung des Fußes wie Knick-Plattfuß sind häufig dringend mitzubehandelnde Fehlformen des Fußes, die ursächlich für die Sprunggelenksarthrose sind.

Verschiedene Operationen sind möglich: Je nach Ausmaß der Fehlstellung im Sprunggelenk sind die Eingriffe zu kombinieren.

Die Eingriffe können teilweise in einer Sitzung durchgeführt werden: Je komplexer die Fehlstellung im Sprunggelenk, desto wahrscheinlicher ist auch ein zwei- oder mehrzeitiges Verfahren.

Die Eingriffstypen bei Valgusarthrose im Sprunggelenk werden grob in folgende Typen aufgeteilt:

  1. Knochen-Operationen (Osteotomie am Sprunggelenk):
    Knocheneingriffe mit Veränderung der Stellung werden Umstellungsosteotomien bezeichnet. Die sog. supramalleolären Umstellungsoperation finden oberhalb der Sprunggelenklinie statt. Hier kann sowohl am Schienbein eine aufklappende äußere Umstellung als auch eine innere zuklappende Umstellung durchgeführt werden. Weiterhin können bei Begleitfehlstellungen auch Fersenbeinoperationen zur Normalisierung des Achillessehnenzuges notwendig sein. Nachdem die Fehlstellung hier korrigiert wurde und das Sprunggbein wieder horizontal in der Sprunggelenkgabel steht kann dann eine Stellungsanpassung des Vorfußes oder der Fußwurzel notwendig sein. Dies ist je nach Ort der Fehlstellung an verschiedenen Stellen möglich. Diese Korrekturen können durch Keilentnahme oder einfügen eines Keiles in einen Knochen oder auch in ein Gelenk mit Versteifung erfolgen. Die Knöcherne Korrektur ist nur ein Teil der Therapie.
  2. Bandoperationen (Bandplastik oder Bandrekonstruktion):
    Die alten Bandverletzungen oder die Schäden an den Bändern, die im Verlauf durch die Fehlstellung entstehen, müssen gesondert mit Bandplastiken versorgt werden. Hierbei sind bei der Valgusarthrose die inneren Bänder häufig betroffen. Diese erfordern zum Teil eine Fixation des Gelenkes um ausheilen zu können.
  3. Sehneneingriffe:
    Sind Sehnenzüge im Laufe der Erkrankung verändert oder bestehen angeborene Fehlstellung oder Lähmungen mit Fehlstellungen sind die Sehnenzüge durch Verlängerung oder auch Sehnenverlagerung sinnvoll.

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Fuss- und Sprunggelenk

Dr. Thomas Schneider, Facharzt für Orthopädie an der Orthopädischen Gelenk-Klinik Dr. med. Thomas Schneider
Facharzt für Orthopädie

Tel: 0761 79117-0

Alte Bundesstrasse 58

79194 Gundelfingen

E-Mail:
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