Dorsaler Fußhöcker - "Silfverskjöld-Exostose"
Der Fußrückenhöcker ist eine selten vorkommende, umschriebene Knochenprominenz am Fußrücken. Diese kann in verschiedenen Bereichen vorkommen.
Morphologie des Fußrückenhöckers
Häufig erscheint der Fußrückenhöcker mit Rötung und Irritation am Fußrücken. Oft ist das überlagert durch Gelenkschmerzen bei arthrotischen Grundleiden.
Symptome
- Druckstellen im Bereich des Schuhes stehen im Vordergrund.
- Bewegungsschmerzen durch Arthrosen im unteren Sprunggelenk.
- Schmerzen beim Gehen auf unebenem Gelände.
- Begrenzte Entzündungen durch Schleimbeutelreizungen können auftreten.
Ätiopathologie: Wie entsteht der Fußrückenhöcker?
Meist ist eine Instabilität der Fußwurzelgelenke Ursache für die Bildung von Osteophyten und Knochenwucherungen am Fußrücken. Die Exostose am Fußrücken kann auch anlagebedingt durch einen zusätzlichen Knochen entstehen.
Verlauf
Die Form des Fußes ist bei der nicht arthrotischen Form bereits in frühester Jugend bekannt. Die kritische Stelle kann hier immer wiederkehrend zu Reizungen führen. Im chronischen Verlauf kann dann über die Jahre hinweg durch die chronische Entzündung des Schleimbeutels das Raumangebot im Schuh weiter eingeengt werden. Es ist ein schleichender Verlauf.
Diagnose und Untersuchung
Röntgenaufnahmen im Stehen zur Abklärung von Fehlstellungen und Überlastungssymptomen ebenso wie Arthrosen sind sinnvoll. Auch die zusätzlichen Knochenanteile oder ein reiner Knochenanbau oder Exostose können in seitlichen Röntgenaufnahmen entdeckt werden.
Eine kernspintomographische Untersuchung kann hier das Ausmaß der Weichteilreaktion näher beleuchten. Sonographische Untersuchungen helfen ebenfalls bei der Einschätzung auch des Knochenkontaktes zu Sehnen.
Konservative Therapie
Das Ziel der konservativen Therapie ist es, eine Druckentlastung durch Aussparung am Schuhoberleder zu erreichen. Fehlstellungen des Fußes müssen mit Einlagen und aktivem Muskeltraining therapiert werden.
Verhaltensempfehlung
Tragen ausreichend weiter Schuhe und Vermeidung von stärkerer Druckbelastung auf der Exostose.
Physikalische Therapie
Hier helfen Phonophorese und Ultraschall zur Verbesserung der lokalen Reizsymptomatik.
Physiotherapeutisch können insgesamt geschwächte Fußmuskeln trainiert werden. Auch dadurch entstehende Schonhaltungen können therapierelevant sein.
Medikamente
Lokale Einspritzungen mit Cortison oder Lokalanästhetikum können den Verdacht der Silfverskjöld-Exostose bestätigen. Cortison kann aber auch ein Therapieansatz sein.
Besonders kritisch bei der Cortisontherapie sind die dünnen Hautverhältnisse, da hier starken Hautveränderungen folgen können. Homöopathische Spritzentherapien können ebenfalls in Betracht kommen.
Operative Therapie und Operationsindikation
Bei unzureichender Besserung unter konservativer Behandlung kann die Operationsindikation gestellt werden.
Eine Operation bedarf der dringenden Abklärung der benachbarten und des betroffenen Gelenkes oder Bereiches. Arthrosen sind hier für eine Abtragung meist nicht gut geeignet.
Behandlungsziel der Operation
Vermeidung lokal störender Reaktionen sowohl der Weichteile, Schleimbeutel oder auch des Sehnenbereiches. Durch lokale Reizungen über Knochenvorsprünge können auch Sehnenreizungen, Tenosynovialitiden, entstehen.
Wie wird operiert?
Es handelt sich um eine keilförmige Abmeiselung der Randwülste an den betreffenden Knochen. Dies kann sowohl das Cuneiforme oder der Mittelfußknochen I oder das Kahnbein sein. Eine gleichzeitig vorhandene Schleimbeutelreizung und Entzündung muss und kann entfernt werden.
Bemerkung:Die Silfverkjöld-Exostose ist sicherlich nicht nur ein Knochenanbau der anlagebedingt vorhanden ist. Hier gibt es breite Differentialindikationen, die zu berücksichtigen sind.
Komplikationen nach der Operation
Neben den allgemeinen Komplikationen kann bei bereits vorhandener Arthrose im Gelenk durch die Überbeweglichkeit des Gelenkes eine zunehmende Schmerzhaftigkeit erfolgen. Bei unklaren Fällen ist die Knochenabtragung hier nur ein palliativer Therapieversuch, der ebenfalls die Prognose für eine Behandlung des arthrotischen Gelenkes nicht verbessert.